Vorbehandlung
Hierzu gehören neben der Sedimentation zur Abtrennung groben Materials auch die Fällung (Zugabe von Fe- oder Al-Salzen) und Flockung (Zugabe von Polymeren). Die beiden letztgenannten Verfahren dienen der Bildung von Mikro- bzw. Makroflocken um die anschließende Sedimentation zu beschleunigen. Typische Messparameter sind (passende Messtechnik am Ende der Seite):
- Salz- bzw. Polymerkonzentration und -füllstand
- Trübung
- SAK
- Schlammspiegel
Filtration
Die Filtration ist verfahrenstechnisch in die Filtration durch eine Matrix (z.B. Sandfilter mit oder ohne Aktivkohle) und in die Filtration an einer Oberfläche (z.B. Membranfiltration) zu unterscheiden.
Die Sandfiltration dient der Abtrennung von Feststoffen indem das Rohwasser durch den Filter fließt und die Feststoffe dabei in der Matrix anhaften und verbleiben. Da der Filter regelmäßig gespült werden muss, werden oft mehrere Filter betrieben, um das anfallende Rohwasser in der Zwischenzeit über andere Filter reinigen zu können. Außerdem baut sich auf der Filteroberfläche eine biologisch aktive Schicht auf, die regelmäßig entfernt werden muss. Sofern eine Aktivkohleschicht eingelagert ist, findet zusätzlich eine Entfernung von gelösten organischen Stoffen oder auch schwer abbaubaren Verunreinigungen statt. Überwachungsparameter (passende Messtechnik am Ende der Seite):
Die Membranfiltration ist je nach Porengrößen in der Lage neben Feststoffen auch gelöste Partikel zu entfernen und darüber hinaus desinfizierend zu wirken. Allerdings ist die Membranfiltration nicht für die Desinfektion zugelassen. Abhängig von der Porengröße wird in Mikro- (0,1 – 10 µm), Ultra- (0,001 – 0,01 µm), Nanofiltration (0,0005 – 0,007 µm) und Umkehrosmose (< 0,001 µm) unterschieden. Zu messende Parameter (passende Messtechnik am Ende der Seite):
- Partikel/Feststoff
- Hygienische Parameter
- Trübung
Desinfektion/Oxidation
Zur Desinfektion kommen die Zugabe von Chlor, Chlordioxid, Ozon (chemische Desinfektion) oder die UV-Behandlung (physikalische Desinfektion) in Frage. Dabei ist die Ozonierung zumindest in Deutschland nicht als alleiniges Desinfektionsverfahren zugelassen.
Bei den chemischen Verfahren werden Mikroorganismen inaktiviert. Die Inaktivierung hängt dabei von den c*t-Werten ab, sprich von der Konzentration (c) der die Mikroorganismen über eine bestimmte Zeit (t) ausgesetzt sind. Die Desinfektionsleistung wird durch die Anwesenheit von Ammonium (Bildung von Chloraminen) und bei höherer Trübung (> 1 NTU) eingeschränkt. Bei allen Verfahren findet auch eine chemische Oxidation von anorganischen oder organischen Komponenten statt. Dies ist vor allem bei der Ozonierung das vorrangige Ziel.
Die physikalische Desinfektion beschädigt die DNA der Mikroorganismen und nimmt ihnen somit die Teilungsfähigkeit. Die Leistung hängt hier von der UV-Dosis und setzt eine geringe Trübung voraus (< 1 NTU). Eine chemische Oxidation findet nur bei Anwesenheit von H2O2 statt.
Je nach Verfahren messbare Überwachungsparameter (passende Messtechnik am Ende der Seite):
- Chlor
- Chlordioxid
- O3
- pH
- UV-Transmission
- Trübung
Andere (z.B. Aktivkohle, Enteisenung/Entmanganung)
Unter den zahlreichen weiteren Verfahren sind die Aktivkohle und die Enteisenung/Entmanganung die häufigsten.
Die Aktivkohle entfernt gelöste organische und schwer abbaubare (Mikro-)Verunreinigungen. Außerdem fördert sie auch den biologischen Abbau und schützt bei kurzzeitig auftretenden Belastungsstößen. Das Verfahren kann mittels eigenem Filterbett, in anderen Filtern eingelagert oder mittels Pulveraktivkohle in die Aufbereitung integriert werden. Bis zur vollständigen Beladung der Kohle können je nach Rohwasser und Spülvorgängen ein Monat oder ein Jahr vergehen. Anschließend muss die Kohle regeneriert oder verbrannt werden. Der typische Überwachungsparameter ist (passende Messtechnik am Ende der Seite):
- SAK vor und nach der Behandlungsstufe
Die Enteisenung/Entmanganung ist eine Kombination aus Oxidation und anschließender Filtration. In der Oxidation werden Fe2+ bzw. Mn2+ zu Fe3+ bzw. Mn4+ oxidiert. Das Eisen fällt von Beginn an im anschließenden Filter aus. Das Mangan wird mit etwas Verzögerung von manganfressenden Bakterien beseitigt. Die Verzögerung ergibt sich daraus, dass diese Bakterien erst in ausreichender Menge heranwachsen werden müssen. Gemessen wird:
- Sauerstoff in der Oxidation
- Eisen/Mangan nach der Filtration